Der Aktenstapel

Ausgabe 1, Januar 2018
Diese neun Ordner bilden die Keimzelle des neuen Münchner Volkstheaters. Darin wartet das Haus darauf, von einer Idee zu einem echten Gebäude zu werden. Der Inhalt der Ordner: eine 800 Seiten umfassende "Funktionale Leistungsbeschreibung".

Foto: © Gabriela Neeb

In dieser Wunschliste stehen sämtlichen Eigenschaften und Austattungen des Neubaus, die technischen Standards und auch die städtischen Erwartungen in Sachen Gestaltung und Qualität. Dazu kommt der 200 Seiten starke "Raum- und Funktionsplan", in dem tabellarisch beschrieben wird, welche Räume es gibt, wie groß jeder einzelne Raum werden soll und wie er ausgestattet sein muss. Das geht sehr detailliert hin bis zu Fußböden, Leuchten und Steckdosen.

Das wichtigste Dokument darin dürfte das Vertragswerk zwischen dem Baureferat München und dem Generalübernehmer sein, der mit einer Kombination aus Bieterverfahren und Architekturwettbewerb gefunden wurde. Verschiedene Gutachten und Anlagen, etwa zum Denkmalschutz, zum Baugrund, zur erwarteten Lärmbelastung sowie die Grundrisse der bestehenden Bauten runden den Aktenstapel ab.

Ein gutes Jahr hat es gedauert, bis alles beisammen war.